Vereinsgeschichte

Wenn der oberlausitzer Fußball seine Entwicklungsgeschichte präsentiert, dann hat auch der Ebersbacher darin seinen festen Platz. Schon 1913 waren es Turner, die am Fußball Interesse fanden und dafür die ersten Schritte neben ihrem Sport in Bewegung brachten. Der 1. Weltkrieg und die Gegenwehr der Ebersbacher Turnermacht waren die Ursachen dafür, dass weitere acht Jahre vergehen mussten, ehe am 8. Januar 1921 mit Arno Bretschneider und weiteren 36 Sportfreunden der Entschluss gefasst wurde, einen eigenständigen Weg mit dem Fußball zu gehen. So schlossen sie sich dem Mitteldeutschen Fußballverband an und beteiligten sich im Oberlausitzer Fußballverband an seinem Wettkampfbetrieb. Dass der Fußballsport in Ebersbach schon bald eine große Resonanz unter der Jugend und auch im Erwachsenenbereich fand, bestätigte die Tatsache, dass die Spielvereinigung 1926 mit 115 Mitgliedern mit zu den 37 mitgliederstärksten Fußballvereinen der Oberlausitz gehörte. So waren die Ebersbacher in den zwanziger Jahren im Rahmen der Verbandsspiele in der 2. Klasse der Südgruppe immer an vordersten Stelle zu finden. Zu Beginn der dreißiger Jahre (1933 bis 1938) spielte die Spielvereinigung in der 1. Klasse der Oberlausitz mit Mannschaften aus Zittau, Löbau, Neugersdorf, Oderwitz, Kleinschönau, Seifhennersdorf , Reichenau und Spitzkunnersdorf. Selbst mit dem Beginn des 2. WeItkrieges spielten die Ebersbacher in der Gruppe 3 um die sogenannte Kriegsmeisterschaft in der Oberlausitz. Doch dieser Krieg zwang auch den Fußball in Ebersbach einzustellen. Die Nachkriegsjahre wurden wieder zum Anlass genommen die Fußballgeschichte im Ort fortzusetzen. Als 2001 der Ebersbacher Fußball sein 80-jähriges Jubiläum beging, wurde in einer 48seitigen Broschüre eine stolze Bilanz ihres Fußballweges der Öffentlichkeit übergeben. Viele Namen und Fußballenthusiasten schmücken die Ehrentafel der SpVgg Ebersbach, so Willy Kühne, Heinz Bardik, Alfred Ferenz u.v.a. haben mit ihrer Einsatzbereitschaft Ebersbacher Fußballgeschichte geschrieben. Auch die "Jahre der Wende" bis in die heutige Zeit nach 15 Jahren deutscher Einheit sowie der Anschluss an den DFB verlangten vom Vorstand alle entstandenen Höhen und Tiefen zu verkraften. Immer wieder fanden sich Fußballenthusiasten, die den Weg im Fußball in ihrem Verein nicht nur erhielten, sondern auch erfolgreiche Jahre mit ihren Sportlern erreichten.

Je fünf Jahre war der Verein in der Bezirksklasse und der Bezirksliga vertreten. In dieser Zeit gewann der Ebersbacher Fußball ein hohes Ansehen. Dafür sorgten neben Torwart Tomas Kolombar auch der Libero Thomas Rudolph, Mittelfeldspieler Jens Marschner und Matthias Kopp, der gefürchtete Torjäger Torsten Pietschmann und viele ihrer Mitspieler. Mit Rüdiger Falz hatten die Ebersbacher dazu einen Trainer, der die Mannschaft in der Bezirksliga voran brachte.

Zahlreiche Ebersbacher Talente, die ihr Können im Trainingszentrum von Neugersdorf entwickelten wie Frank und Steffen Zücker, Torsten und Jörg Pietschmann erhielten Berufungen in die Bezirksauswahl. Frank Zücker konnte bei der SG Dynamo Dresden den Sprung in die Nationalmannschaft des Nachwuchses erreichen, wo er in 50 Spielen in der A- und B-DDR-Nachwuchsauswahl zum Einsatz kam und zur Europameisterschaft 1987 in der U 16 in Frankreich gegen Gastgeber Schottland und Portugal eine erfolgreiche Fußballerzeit erlebte.

Die bewegenden Jahre der Wende sollten auch den Ebersbacher Fußball nicht unberührt lassen. Als 1996 Peter Pietschmann aus seiner langjährigen Trainertätigkeit sich bereiterklärte den Vorsitz im Vorstand zu übernehmen, war es seiner Fähigkeit zu verdanken, dass der Ebersbacher Fußball im Männer- und Nachwuchsbereich hoffnungsvolle Höhen erreichte. Leider gab es neben diesen erfolgreichen Jahren auch im Verlauf der weiteren Jahre Einschnitte in das Vereinsleben, wo der erreichte Fußballhöhenflug empfindliche Rückschläge ertragen musste. Studienbedingte und berufliche Vorhaben zahlreicher Spieler nagten schließlich empfindlich an der Leistungssubstanz der Bezirksligamannschaft, was letztlich den Verlust dieser Klasse brachte und man auch in der Bezirksklasse "durchgereicht" wurde.

Zahlreiche Spieler, die diesen Absturz nicht verkraften konnten, verließen den "Sportplatz am Schlechteberg" und suchten sich Vereine die höherklassig in Oppach und Kemnitz zu finden waren. Dieser Spielerschwund hinterließ auch psychologische Wirkungen auf den gesamten Verein und es drohte sogar der Existenzverlust der Männermannschaft. Nun sollte sich auch in Ebersbach das bewahrheiten, was in höchster Not den Sport auszeichnet. Mit Thomas Rösler und Christian Bahndorf sahen zwei Ur-Ebersbacher die Notwendigkeit, der Existenznot entgegen zu wirken und aus dem noch vorhandenen Spielerkreis als Trainer in der Kreisliga den Fußball zu erhalten.